Da es wieder regnet, fahren wir nach Funchal, wir wollen noch zu Blandys

20.3.2015

Am Morgen trommelt es wieder auf dem Dach. Trotzdem ist Aufstehen angesagt, menschlich herrichten und frühstücken. Es ist fast schon ein bisschen langweilig, jeden Morgen der gleiche Ablauf in der gleichen Umgebung. Wir stellen fest, dass es nichts für uns ist, zu lange an einem Platz zu bleiben. Das Frühstück ist absolut ok, die Umgebung auch, aber trotzdem fehlt uns der tägliche Aufbruch zu einem neuen Ziel.

Auf zum Restaurant; der Aufstieg bringt mich zwar immer noch zum Schnaufen, aber es geht schon besser. Heute müssen wir schnell den Berg rauf, denn es fängt schon wieder an zu gießen. Der Regen hält hier zwar nicht lange an, aber er ist meistens richtig heftig und von stürmischen Böen begleitet. Kurzum – fünf Minuten reichen zum durchnässt sein.

Urlaub Madeira, März 2015
Bild 1 Morgens in unserem Bungalow - Blick in den Regen

Nach dem Frühstück starten wir in Richtung Funchal, um ein bisschen einzukaufen und noch kleine Besichtigungen zu machen. Wir fahren ca. eine ¾ Stunde bis nach Funchal, nehmen aber heute einen anderen Weg, etwas weg von der Schnellstraße. Wir kommen durch das Hotelviertel von Funchal und sind uns einig darüber, dass das nicht unsere Vorstellung von Urlaub ist. Hier ist nichts Ursprüngliches mehr. Reihenweise große (sicherlich schöne) Hotels sind zu sehen und massenhaft Touris sind unterwegs. Eigentlich ein Urlaubsgetto, absolut nichts für uns.

Wir finden einen Parkplatz in einem Shopping Center, ganz in der Nähe der Kathedrale. Heute liegen zwei große Kreuzfahrtschiffe vor Anker und entsprechend viele Leute von den beiden Schiffen sind unterwegs. Wir bummeln durch die Straßen und gehen dann zu „Blandys“, dem ältesten Winzergut auf Madeira. Hier kommt auch der bekannte und sehr lecker schmeckende Madeira Dessertwein her. Das Ganze macht einen sehr gediegenen Eindruck. Eine Führung können wir nicht mitmachen, denn die ist ausgebucht bis in den Nachmittag hinein, und wir haben keine Lust zu warten. In einem tollen Weinkeller werden die älteren Madeira Weine zur Verkostung und zum Kauf angeboten, hier kostet die billigste Flasche von dem jüngsten (10 Jahre alten) ca. 50€. Das ist uns etwas zu heftig. In einem weiteren, nicht so gediegenen Weinkeller – also der fürs normale Volk, wie uns -werden jedoch auch jüngere Jahrgänge angeboten. Hier werden wir dann fündig, probieren und bestellen einige Flaschen zur Mitnahme im Duty free Bereich am Flughafen. Das ist ein sehr guter Service, denn dann müssen die Flaschen nicht in die Koffer und gehen als Handgepäck mit.

Wir spazieren noch zu einem kleinen Park und genießen jetzt Sonne und angenehme 20°C. In einem Café gibt‘s Espresso und Eis, dann gehen wir zurück zum Auto. Wir wollen noch zur Burg in Funchal fahren und mal sehen, ob wir die besichtigen können. Es ist jetzt wirklich angenehm hier zu fahren, denn Funchals größtenteils namenslose Straßen bergen keine Schrecken mehr für uns. Wissen wir in etwa die Richtung, genügt das, um unser Ziel zu finden. Eine Karte benötigen wir nicht mehr.

An der Burg haben wir das Glück, gleich einen Parkplatz zu finden, was durchaus nicht üblich ist in diesen engen Gassen. Erwartungsvoll entern wir das Burggelände. Eigentlich dachten wir, es gäbe hier etwas zu besichtigen, aber da liegen wir falsch. Wir suchen nach einem Eingang, einem Ticketshop oder was auch immer –nix. Trutzend verwehren uns riesige, dicke Mauern das Betreten.

Mit dem Auto fahren wir noch um die Burg herum, ein echtes Abenteuer bei diesen steilen und engen Gassen – kein Eingang zu finden. Dann eben nicht.

Zurück in Prazeres schauen wir uns die verschiedenen Vogelscheuchen an, die hier auf den Feldern stehen. Es scheint hier ein Wettbewerb zu sein, wer die Schönste/Häßlichste aufgebaut hat.

Wir fahren zurück zum Hotel und geben uns dem Faulenzen und Lesen hin. Heute wollen wir im Hotel essen und gehen daher pünktlich um 18:30 zum Restaurant. Essen und Wein sorgen für die nötige Bettschwere und wir sinken bald in Morpheus Arme.

 

Urlaub Madeira, März 2015
Bild 29 Zurück vor unserem Hotel Jardim Atlantico