15.3.2015
Wir haben beide gut geschlafen, aber gegen Morgen beide kalte Füße bekommen. Da hat selbst die Tagesdecke nicht geholfen, die wir uns noch über die Füße gelegt hatten. Wir müssen uns heute eine zusätzliche Wolldecke besorgen.
Die Dusche ist nicht so toll, aber ok. Wir sind halt eine schöne Dusche von zu Hause gewöhnt und nicht mehr an eine Badewanne mit Duschvorhang. Aber alles ist sehr sauber und das Badezimmer richtig groß.
Das Frühstück steht an. Es gibt Spiegeleier, Käse, Wurst, jede Menge Obst, Naturjoghurt und …und … und…
Nach dem Frühstück machen wir uns wanderfertig. Ich habe eine Rundtour herausgesucht, die ca. 9km lang ist. Allerdings ist ein heftiger Abstieg und entsprechender Anstieg inbegriffen.
Mit Rucksack bepackt, Wanderschuhen und Stöcken geht es los. Direkt von unserem Hotel, sogar direkt von unserem Bungalow aus, starten wir. Über Stufen und einen grob gepflasterten Weg geht es abwärts in Richtung „Jardim do Mar“, immer mit Blick auf das Meer und die grünen Berghänge. Bald erreichen wir eine Abzweigung, wo wir zunächst parallel zum Hang laufen, einen kleinen Tunnel durchqueren, und dann geht es wieder aufwärts.
Wir sind jetzt auf einem Trampelpfad unterwegs und es ist nicht so einfach, den richtigen Tritt zu finden. Wir überqueren einen kleinen Bach, und jetzt geht es steil aufwärts. Gleich bekomme ich hier meine üblichen Luftprobleme und muss alle 20-30m eine kleine Verschnaufpause einlegen. Der umgehängte schwere Fotoapparat stört mich zusätzlich. Ich kann zwar immer mal wieder eine schöne Aufnahme machen, aber das Ding zieht kräftig an meinem Hals. Ich spüre regelmäßig, wie sich meine Halsmuskeln verspannen. Margit packt ihn in ihren Rucksack, sie macht ja auch Aufnahmen mit ihrem kleinen Foto.
Es geht jetzt ca. 250m nach oben. Bald erreichen wir eine Stelle, wo es weniger steil ist und der Pfad etwas breiter wird. Die ersten Häuser des kleinen Ortes „Maloeira“ kommen in Sicht. Es ist Sonntag und die Straßen sind demgemäß ausgestorben. Ein paar alte Männer grüßen uns freundlich, ansonsten ist nicht mal ein Hund unterwegs. Auf dem Asphalt können wir wieder flotter laufen. Wir überqueren die „Schnellstraße“ und sehen links die kleine Bar „Moinho“, vor der einige Einheimische tratschen, ganz offensichtlich der sonntägliche Treffpunkt. Wir setzen uns ebenfalls in die Bar und genießen einen großen Kaffee, ein Eis und viel Wasser. Solchermaßen gestärkt ziehen wir weiter.
Mit der vorgegebenen Route im Navi kommen wir dann an unsere erste Levada, die „Levada Nova“. Ein kleiner Bach, der uns in seinem Bachbett aus Beton den ganzen Weg begleitet. Das Wasser ist wunderbar klar. Ob das hier auch als Trinkwasser genutzt wird? Der Weg führt jetzt immer an der Levada entlang. Ab und zu treffen wir auch auf andere Spaziergänger, was auf dem schmalen Pfad immer ein Ausweichmanöver bedeutet. Ein wunderschöner, völlig ebener Weg, teilweise durch Lorbeerwälder. Allerdings ist das nicht der Gewürzlorbeer, den wir von zu Hause kennen. Nach ein paar km erreichen wir dann „Prazeres“, wo wir der Levada ade sagen müssen.
Dieser Weg an der Levada entlang war wirklich wunderschön und absolut ohne Anstrengungen zu laufen.
Wir durchqueren jetzt „Prazeres“, kommen an der Kirche vorbei, die wir natürlich besichtigen, und gehen weiter in Richtung Hotel Jardim Atlantico. An dem Restaurant „Chico“ halte ich noch mal an, schaue mir die Speisekarte an, und frage nach den Öffnungszeiten. Auf Madeira spricht offenbar jeder englisch und sehr viele deutsch. Das kleine Restaurant ist sicher eine gute Alternative zu dem Essen im Hotel, wenn wir darauf keine Lust haben. Bald passieren wir den kleinen Supermarkt und sind wieder an unserem Hotel. Es ist jetzt 15:00 und Zeit für weiteren Kaffee und leckeren Kuchen dazu. Margit wählt einen Zimtkuchen aus und sucht sich aus der Teekarte, die rund 50 Teesorten umfasst, einen Passenden aus. Wir lassen es uns schmecken. Die nette Bedienung hier freut sich über ihr Trinkgeld, und behält uns ab sofort in guter Erinnerung, wie wir in den nächsten Tagen feststellen. Wir gehen zurück zu unserem Bungalow und machen es uns auf unseren Liegestühlen bequem, die in der Zwischenzeit auf dem kleinen Grasstück aufgestellt wurden. Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit Lesen und Planungen für die nächsten Tage.
Um 19:00 gehen wir zum Abendessen und stoßen sofort wieder auf besagte nette Bedienung ,die uns nach herzlicher Begrüßung einen schönen Sitzplatz zeigt. Heute gibt es wieder das sehr umfangreiche und gute Salatbuffet, als Hauptspeise verschiedene Gemüse, Kartoffel, Reis, Roastbeef und leckeren Lachs. Natürlich ist auch wieder für reichlich Dessert gesorgt. Wir lassen es uns schmecken und trinken unseren obligatorischen Espresso zum Abschluss. An der Rezeption besorgen wir uns noch zwei Wolldecken, checken unsere Emails im Kaminraum, und steigen wieder bergab zu unserem Bungalow. Heute ist es sogar mir zu kalt zum draußen sitzen und außerdem sind wir beide müde von der ersten Wanderung. Deshalb geht es auch gleich ins Bett.
E-Mail: klaus_breitenbach2002@yahoo.de