Samstag, 12.5.2018
Wir haben echt lange geschlafen, hoffentlich bekommen wir noch Frühstück. Wir machen uns fertig. Im Frühstücksraum ist alles gedeckt und das französische Frühstück, Croissant und Baguette, frisch gepresster O-Saft und starker Kaffee, lassen wir uns schmecken. Es ist nur noch ein weiterer Gast hier, ein Engländer, der schon öfters hier war und die Gegend gut kennt, wie er uns erzählt. Er gibt uns noch einen guten Tip, wo wir Vögel beobachten können, denn die Somme Mündung ist sehr bekannt für die vielen Zugvögel, die hier jedes Jahr durchziehen.
Ein weiterer Bruder der vier Besitzer stellt sich vor, und wir halten noch ein langes Palaver. Er spricht sehr gut englisch und schwatzt genauso gerne wie sein Bruder, es ist wirklich sehr familiär hier. Danach schauen wir uns die Tiere hier auf dem Hof an. Der schwarze Schwan bekommt ein bisschen Brot. Das Pony kommt in seinem Gehege gleich angetrottet und holt sich ein paar Streicheleinheiten ab. Die Zwergziegen haben sich in ihre Ecke verzogen, wo sie frisches Futter haben. Der Leonberger liegt mit seinen sechs Welpen gemütlich in seinem großen Gehege. Sie hat keine Probleme damit, dass wir ihre Jungen streicheln. Der Esel trabt auch lässig in seinem Gehege herbei, aber wir interessieren ihn offensichtlich nicht.
Heute fahren wir an die Küste, zuerst nach „Le Crotoy“, ungefähr 20 km über kleine schmale Straßen. Es ist sehr bewölkt und es regnet ein paar Tropfen von Zeit zu Zeit. Schnell sind wir dann in dem kleinen Ort. Wir gehen hinunter zum Meer und laufen ein Stück über den feuchten Sand. Das Wasser ist hier ziemlich braun, wohl durch den Fluss, der hier schon sehr breit ist und sich zum Meer immer weiter öffnet. Viele Leute sind barfuß am Wasser unterwegs, dafür ist es uns aber zu kalt. Wir gehen wieder zurück in den Ort, ich esse noch Eis, und dann schauen wir uns die Kirche hier an, die mit Netzen geschmückt ist und viele Bootsbilder an den Wänden zeigt. Es sind wohl die Fischerboote, die hier vom Pfarrer gesegnet wurden.
Wir fahren weiter zum „Parc du Marquenterre“. Hier soll man sehr gut Vögel beobachten können. Vom Restaurant im Park gehen mehrere Wege ab und wir wählen den längsten, ca. 6km. Eine wunderbare Landschaft mit kleinen Bächen, die sich hier durchziehen, vielen Tümpeln und große Seen, die wohl alle eine Verbindung zum Meer haben. Die Wege sind sehr schön angelegt und immer wieder mit Beobachtungsstationen ausgestattet, wo man durch Öffnungen in einer Holzwand einen guten Ausblick auf die vielen Vögel hat. Hier sind nicht viele Leute unterwegs, und das wandern hier macht richtig Laune.
Wir sind mehr als 6 km gelaufen. Im Restaurant am Parkeingang, essen wir noch eine Kleinigkeit und fahren dann weiter nach „Fort Mahon Plage“. Dieser Ort ist angelegt genau wie auf dem Zeichenbrett geplant. Er hat nichts von dem Charme vieler französischen Orte sondern ist einfach nur langweilig. Wir bummeln ein bisschen herum, setzen uns auf eine Bank mit Blick zum Meer, beobachten mit dem Fernglas was die Menschen hier auf der weiten Sandfläche vor uns treiben und essen unsere mitgenommenen Äpfel. Wir kaufen noch Baguette ein und machen uns dann auf den Weg zurück zu unserem Schlösschen.
Heute essen wir nochmal im Zimmer, wir haben noch genügend Reste von gestern. Um 20:30 liegen wir satt und zufrieden im Bett, draußen schüttet es wie aus Kübeln. Da ist es im Bett am gemütlichsten.
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