28.11.2017 Dienstag
Heute sieht es draußen etwas besser aus, zumindest wechselt sich der Regen ab mit ziehenden Wolken, die der heftige Wind vor sich hertreibt. Wir genießen jetzt erst mal unser leckeres Fischfrühstück „zu Hause“. Die gekochten Eier entsprechen nicht so unseren Erwartungen, das Eigelb ist erschreckend hell. Da sind unsere Eiermann-Eier doch um Klassen besser in Farbe und Geschmack.
Bald ziehen wir los, heute wollen wir nach Hörnum zum anderen Ende der Insel. Vorher fahren wir aber noch an einem kleinen Hotel vorbei, in dem meine Frau mit ihren Freundinnen auch schon mal genächtigt hat, und das sie eigentlich buchen wollte für unseren Aufenthalt. Aber leider ist das „Parkhotel am Südwäldchen“ bis Ende des Jahres ausgebucht.
Schnell sind wir dann in Hörnum und parken am Hafen. Wanderschuhe anziehen, dicke Jacke und Mütze auf den Kopf und dann geht es los. Der Leuchtturm ist rechts von uns auf dem Hügel gut sichtbar. Im festen Sand geht es immer am Wasserrand gut voran.
Kleine Wellen versuchen immer wieder wenigstens unsere Schuhe zu durchnässen. Das Laufen auf der schrägen Sandfläche geht heute wesentlich besser. Schnell erreichen wir die Südspitze der Insel. Von hier kann man deutlich die Insel Föhr sehen. Der Wind frischt jetzt heftig auf. Wir bummeln zwischen den Wellenbrechern hindurch.
Und dann holt uns der Regen mal wieder an. Eigentlich mehr eine gründliche Dusche, durch den Wind immer schön von vorne ins Gesicht. Kapuze tief ins Gesicht gezogen, Handschuhe an und immer schön einen Fuß vor den anderen. Meine Frau behält die kühner werdenden Wellen nicht im Auge und kriegt die Füße gewaschen. Und wenn es oben reinschwappt hilft auch Gorotex nichts mehr. Ist aber nicht schlimm, das Wasser kommt eh von allen Seiten. Zum Glück dauert der Schauer nicht so lang und wir haben es nur noch mit den Böen zu tun. Es geht immer weiter um die Landspitze herum, bis der Leuchtturm jetzt wieder rechts von uns zu sehen ist. Hier gehen wir zwischen den Dünen wieder zurück. Da ist es wesentlich bequemer und man muss nicht mehr schreien, um sich zu verständigen.
Wir durchqueren den kleinen Ort mit kuscheligen kleinen Ferienhäuschen; durch ein kleines Wäldchen geht`s zurück zum Hafen. Nach ca. zwei Stunden Wanderung haben wir uns einen Imbiss verdient.
Wir fahren ein Stück auf der Straße zurück bis zum Sansibar Parkplatz. Es sind nicht viele Autos hier, meine Frau hat diesen großen Parkplatz auch schon komplett voll gesehen. Das Restaurant ist von hier unten nicht zu sehen, über eine kleine Düne geht es nach oben. Es stehen hier viele Fahrzeuge mit Stern und Stuttgarter Kennzeichen, ob die Eigentümer aus dieser Gegend kommen? Dass man sich einen Platz im Sansibar nach Belieben aussuchen kann, erlebt man auch nur in der Nachsaison.
Wir suchen uns einen Platz mit Blick auf die Dünen und lassen uns von dem freundlichen jungen Mädel beraten bzgl. Essen und Wein. Meine Frau wählt einen Salat mit Feigen, karamellisierten Nüssen und Parmesan, ich nehme eine Friesenbowle mit Fisch und Kartoffelrösti. Dazu ein leckeres Glas Weißwein. Alkohol am Nachmittag wird hier irgendwie üblich. Die Rösti sind bei uns zu Hause um Klassen besser, aber ansonsten gibt’s nichts auszusetzen. Egal, es ist sehr nett hier und wir genießen die Atmosphäre.
Wir fahren in Richtung Westerland und versuchen noch die Wattseite auf dem Deichweg am Rantum Becken zu erkunden. Rechts und links Wasser, nur ein sehr schmaler asphaltierter Weg führt in eine Richtung ohne Wendemöglichkeit. Also, müssen wir auch bis zum Ende fahren, irgendwo werden wir sicher wenden können. Ich bin nicht sicher, ob die Fahrt hier auf dem Damm überhaupt erlaubt ist. Irgendwo wenden wir und auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück. Über kleine Seitensträßchen fahren wir weiter nach Keitum. Wir parken oberhalb des Watts. Meine Frau geht mit zwei Marmeladegläsern bewaffnet nach unten, um Schlick für mich einzusammeln. Danach fahren wir zur Severin-Kirche in Keitum, die jedoch leider wegen Renovierung geschlossen ist. Aber die vielen sehr alten Gräber auf dem Friedhof daneben können wir anschauen und unsere morbide Ader befriedigen. Jetzt treibt es uns schon wieder in eine „Kneipe“ und diesmal landen wir in der kleinen Teestube, wo es die so tolle Friesentorte geben soll. Leider ist die aber schon ausverkauft also lassen wir uns einen leckeren Tee und die hausgemachten Waffeln mit Brombeerkompott und Sauerrahm schmecken. Klasse hier und echt saugemütlich. Die nette Dame meint, wir sollten doch morgen nochmal kommen, da würde sie uns dann Friesentorte aufheben. Wir sollen nur kurz vorher anrufen. Sie gibt uns dann noch leere Teefilterbeutel mit, damit wir auch einen vernünftigen Tee in unserer Wohnung brauen können. Dann geht’s zurück in unsere kleine Wohnung.
Es ist schon 18:00 und wir sind beide noch satt. Wir beschließen daher heute nichts, bzw. nur eine Kleinigkeit zu essen. Um 21h liegen wir bereits im Bett.
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