Alberobello am Morgen, Fahrt nach Troja und weiter nach Lucera

22. Tag 10.4.2016

Zum Glück bin ich heute Nacht rechtzeitig wach geworden, denn es fing an zu regnen, und einige Kleider von uns hingen auf dem Balkon. So war es nicht so schlimm, aber erst musste mal alles eingeräumt und im Bad aufgehängt werden. Jetzt konnten wir wieder schlafen. Beim Frühstück lernten wir ein Paar aus Kanada kennen, das mit dem Fahrrad weiter wollte. Wir haben uns einige Zeit unterhalten, dann war es Zeit für den Aufbruch. Wir fahren nochmal nach Alberobello hinein, wir wollen zum Olivenölmuseum. Aber, wie schon fast erwartet, ist dies heute geschlossen.

Also, nächstes Ziel eingeben, „Troia“, ca. 200km entfernt weiter im Norden. Dort wollen wir uns einige Plätze anschauen, die ich schon mal auf einer Pilgerwanderung mit Freunden vor zwei Jahren, besucht hatte. Es dauert einige Zeit, bis wir aus der Gegend heraus sind, da hier gerade ein Radrennen stattfindet, und der Verkehr laufend umgeleitet wird. Kalt und regnerisch ist es heute, da beneiden wir die Radfahrer nicht.

 

Über ein Stück Autobahn geht es an „Bari“ und „Foggia“ vorbei, und dann weiter über kleine Nebenstraßen, bis hinauf in den Ort Troia. Hier sind aber die Bürgersteige gerade total hochgeklappt. Es ist Sonntag, es ist kalt und auch noch Siestatime. Kein Mensch auf der Straße außer uns doofen Touris. Wir wandeln durch den ausgestorben wirkenden Ort hin zur Kathedrale, die natürlich geschlossen ist. Dann gehen wir auf die Suche nach dem kleine B&B, in dem wir damals geschlafen haben. In der 5ten Seitengasse werden wir fündig. Das war's auch. Hier finden wir nicht mal eine Bar und einen wärmenden Espresso.

Wir fahren weiter nach „Lucera“, einem etwas größeren Ort. Hier steuern wir zuerst das Hotel an, "Relais in Contrada", in dem wir Pilger vor zwei Jahren übernachtet haben.

Ein wirklich sehr schönes Hotel, mit seiner ungewöhnlichen, dezenten Gestaltung passt es sich Umgebung und Landschaft wunderbar an. Hier wollen wir übernachten. Als uns der Hotelier nach unseren Ausweisen fragt, geht die große Suche los. Niente, ich rufe im Hotel der letzten Nacht an.... die Ausweise sind noch dort. Mist, das Spielchen hatten wir doch schon einmal. Offenbar haben wir unsere grauen Zellen auch in Urlaub geschickt. Oder ist es das Alter... morgen müssen wir wieder zurück und unsere Ausweise holen.

Aber heute lassen wir uns davon nicht den restlichen Tag verderben. Der Patrone ist auch mit unseren Führerscheinen zufrieden. Ein sehr romantisches, großes Zimmer mit einer riesigen Terrasse ist frei und wir nehmen es sofort. Jedes einzelne Detail hier ist mit großer Liebe gestaltet und es wurden ausschließlich Materialien aus der Gegend verwendet.

Kleine Pause, dann wollen wir die Stadt ansehen.

Leider ist hier genauso tote Hose, wie in Troia. Zumindest ist die Kathedrale offen und wir besichtigen sie, aber danach haben wir keine Lust, weiter in einer Geisterstadt herumzulaufen. Das hatte ich vor zwei Jahren ganz anders erlebt, allerdings bei Sonnenschein und nicht an einem Sonntag.

Wir fahren zurück ins Hotel und relaxen noch ein bisschen vor dem Abendessen. Außer uns ist nur noch ein weiteres Paar hier. Es gibt nur ein Menü, aber in der Küche wird alles frisch zubereitet und schmeckt einfach nur köstlich. Dazu ein schwerer, dunkelroter Biowein aus der Gegend - perfetto! Rundum happy ziehen wir uns in unser wunderschönes Zimmer zurück.