Fahrt nach Taormina und erste Erkundung des Ortes

13. Tag 1.4.2016

 Heute ziehen wir weiter nach „Taormina“, ca. 300 km entfernt. Hier haben wir eine Reservierung im Hotel Monte Tauro. Eigentlich wollten wir schon näher an Taormina sein, aber uns hat es in der Foresteria so gut gefallen, dass wir einen Tag länger geblieben sind.

Unser Hausgecko begrüßt uns wieder am Morgen; wir machen uns fertig und genießen das Frühstück. Leider ist es ziemlich bewölkt heute, daher wurde die Terrasse mit einem "Kondom" aus durchsichtigem Plastik komplett eingekleidet. Die Sicht bleibt erhalten und der kühle Wind draußen.

 Wir verabschieden uns von der netten Crew hier und den anderen Gästen, die wir kennengelernt haben. Die Empfehlung lautet, über die Autobahn Richtung Palermo zu fahren. Das ist zwar weiter, aber schneller. Wir entscheiden uns dagegen, und fahren erst mal in Richtung „Agrigento“. Meine Frau übernimmt das Steuer und gemütlich kutschieren wir auf der Landstraße zuerst durch Menfi, an Sciacca vorbei nach Agrigento. Von der Straße aus können wir die alten Tempel in der bekanntesten archäologischen Stätte auf Sizilien sehen. Hier einen Zwischenstopp einzulegen würde uns jetzt zu viel Zeit kosten, und wir haben keine Lust durch die Anlage zu hetzen, das wollen wir in Ruhe ansehen. Wir werden wiederkommen!

 Es geht weiter über die SS640 in Richtung „Caltanissetta“. Zum Teil über vierspurige Straßen, dann wieder über normale Landstraßen. Unser Navi weiß gelegentlich überhaupt nicht mehr wie ihm geschieht. Wir orientieren uns besser an den Hinweisschildern, die Straßenkarte im Navi muss uralt sein.

 

Schließlich erreichen wir die Autobahn A19 in Richtung „Enna“ und „Catania“. An einer Raststätte legen wir eine Pause ein, verputzen ein getoastetes Fladenbrot mit Schinken, Mozzarella und Tomaten, lecker, ein "Americano" spendet das nötige Coffein.

 Wir kommen nach Catania, berappen die Autobahngebühren, und sind schnell an der Abfahrt nach Taormina. Es geht heftig aufwärts in den Ort hinein und es wird eng, SEHR eng. Außerdem sind massenhaft Fußgänger unterwegs, da wir durch eine autofreie Zone fahren müssen. Spätestens hier begreift man, dass Geduld etwas mit "erdulden" zu tun hat.

 

Immer höher hinauf geht's , bis wir über die Via Roma kurz vor das Hotel "Monte Tauro" kommen. Hier müssen wir auf dieser engen Straße eine Spitzkehre machen um fast 180 Grad und eine steile, gebogene Abfahrt, die kaum breiter ist als unser Auto, zum Hotel runter fahren. Als besonderes Schmankerl ist mitten in der Abfahrt noch eine Treppe. Mama mia - wer hat sich das ausgedacht! Meine Frau weigert sich entschieden, diese Abfahrt zu nehmen. Wir steigen um, und ich muss das Auto erst mal so manövrieren, dass die Schnauze nach unten zeigt. Leider ist es so steil, dass man nicht sehen kann wohin man fährt. Also, piano vorwärts - und dann neigt sich die Autoschnauze nach unten und wir sehen wenigstens, wo wir demnächst vielleicht unser armes Vehikel anschrammen. Es sind nur ca. 50 m nach unten - gefühlte fünf Kilometer- dann stehen wir vorm Hoteleingang. Hier passt gerade noch unser Auto hin und blockiert alle anderen. Die Leute hier sind das aber gewöhnt. Wir laden aus, checken ein, und geben unseren Autoschlüssel ab. Gott sei Dank nicht unser Problem, wo und wie sie uns verparken. Die Dame an der Rezeption sagt uns, dass sie das Auto woanders hin bringen. Wenn wir es brauchen sollten, fahren sie uns mit einem Shuttle dorthin.

Sizilien 2016, Blick auf das Hotel Monte Tauro in Taormina
Blick auf das Hotel Monte Tauro in Taormina

Hotel Monte Tauro, ein tolles Hotel, dass sich über acht Stockwerke förmlich an die Klippen anschmiegt. Die Ankunftshalle befindet sich im 8ten Stock, die Zimmer weiter unten. In einem Glasaufzug geht es nach unten in den 5ten Stock. Der Blick aus dem Aufzug über das Meer und die Unterstadt ist fantastisch. Unser Zimmer ist mit Balkon und herrlichem Blick auf die Bucht. Meine Frau packt erst mal aus. Da wir drei Tage bleiben, lohnt sich das Auspacken. Ich genieße eine Pfeife auf dem Balkon und lausche dem Meeresrauschen.

 

 Später ziehen wir los, um Taormina zu erkunden. Über die Treppe, die wir gerade heruntergefahren sind, geht es nach oben, und schon sind wir praktisch mitten drin im Trubel. Hier ist Tourismus pur angesagt, aber auf charmante Art. Schöne kleine Ladengeschäfte, romantische Gassen, kein Verkehr - es macht richtig Spaß. Später erzählt uns ein Kellner im Hotel, dass man im Sommer nur mit angelegten Armen hier durchlaufen kann, weil alles so vollgestopft ist mit Touris. Das möchten wir eigentlich nicht erleben. Mit einem Gelato in der Hand schlendern wir durch die Sträßchen. In einer kleinen Bar finden wir einen Tisch, wo wir die vorbei strömenden Menschen beobachten, ich mit einem Aperol Spritz in der Hand, meine Frau mit einem Campari.

Es ist jetzt 19:00 und wir haben langsam Hunger. Viele Restaurants haben schon geöffnet, aber irgendwie reicht uns der Trubel für heute. In einem kleinen Lädchen holen wir uns etwas Schinken, Käse, Salami, Oliven, Brot und natürlich eine Flasche Rotwein vom Ätna. Die nette Dame berät uns, und wir folgen einfach ihrer Weinempfehlung. Im Hotel breiten wir alles auf dem Bett aus, und lassen es uns schmecken. Es ist total ruhig hier, wir lassen die Balkontür auf und lassen uns vom Meeresrauschen in Morpheus Arme schicken.

Sizilien 2016, Schinken, Käse, Salami und Rotwein im Zimmer
Schinken, Käse, Salami und Rotwein im Zimmer unser Abendessen
Sizilien 2016, Blick auf den Ätna vom Balkon des Monte Tauro
Blick auf den Ätna vom Balkon des Monte Tauro
Sizilien 2016, Stadtplan von Taormina
Stadtplan von Taormina