20.3.2014

Wir haben gut geschlafen, obwohl wir die LKW´s auf der Interstate ziemlich laut hörten und im gefühlten stündlichen Abstand ein Güterzug vorüberdonnerte, natürlich laut Signal gebend. Margit steht heute zuerst auf, danach bin ich dran mit der täglichen „Pflegetour“. So stehen wir uns nicht ständig gegenseitig im Weg. Es gibt wieder ein ausgiebiges Frühstück, heute sogar mit Eiern und Speck. Was ist das für ein ohrenzerfetzendes Geräusch? Na klar, das kennen wir doch schon von unseren zurückliegenden Womo-Touren. Die Gaswarnanlage blökt, als der Speck und die Eier brutzeln. Es muss halt immer jemand unter dem Signalgeber stehen und das Signal per Knopfdruck bestätigen, dann gibt´s wieder für einen Augenblick Ruhe. Die Tür wollen wir einfach nicht aufmachen, es ist einfach zu kalt da draußen. Auf den Gräsern liegt eine dicke Reifschicht.

Nach dem Frühstück muss noch Wasser aufgefüllt und die Abwassertanks müssen entleert werden. Dafür ist die Dumpstation da. Leider stellte sich heraus, dass das Dumping Loch im Boden nur eine begrenzte Menge von Flüssigkeit aufnehmen kann und überfüllt ist. Der ganze Schmodder schwimmt dann um das Einfüllloch herum. How amazing! Ich beschwere mich umgehend beim Campgroundpersonal. Mit Entschuldigung und Bedauern weist man uns auf eine weitere Dumpstation hin. Jetzt muss noch Gas nachgefüllt werden, da wir auf keinen Fall riskieren wollen, eine Nacht ohne Heizung zu sein. Margit würde erfrieren und mich mit der letzten Kraft noch killen, weil ich zu wenig Gas gebunkert habe. Es passt aber nur eine Gallone hinein, die Anzeige am Panel stimmt wohl nicht.

On the Motherroad again, wir wollen heute zum Ondanaga State Park fahren, der nicht allzu weit entfernt ist. Margit übernimmt heute das Steuer und ist nach kurzer Zeit wieder ganz drin im „Truck“ fahren.

Wir fahren heute fast ausschließlich auf der historischen Route 66, die jedoch auf diesem Teilstück nichts Besonderes zu bieten hat. Deshalb sind wir auch schnell am Odanaga State Park.

Das Visitor Center ist noch nicht geöffnet, aber eine eine junge Frau dort sagt uns, wir sollen uns einen beliebigen Stellplatz aussuchen, eine Rangerin würde dann später vorbeikommen, um alle Formalitäten zu erledigen. Ein toller Park mit wunderschön gelegenen Stellplätzen in der Sonne oder im Schatten, ganz nach Belieben. Wir sind fast alleine im ganzen Park. Eine herrliche Ruhe hier. Die Sonne scheint und es ist das erste Mal richtig warm. Die Rangerin kommt bald vorbei und nimmt unsere Daten auf. Zum Service gehört ein kurzer, freundlicher „Tratsch“. Sie kassiert 20$ für die Übernachtung und ist wieder verschwunden.

Wir machen eine Wanderung, laufen den ca. 3,5 Meilen langen Oak Trail. In den Unterlagen, die wir erhalten hatten, war von 2,5 Gehstunden die Rede. Das galt vermutlich für wohlbeleibte XXL-Amerikaner; wir waren nach ca. 1,5 Stunden wieder am Ausgangsort. Ein richtig schöner Spaziergang, auf dem wir ganz alleine waren.

Wir setzen uns noch ein bisschen vor unser Womo in die Sonne, lesen oder schreiben, oder dösen vor uns hin. Später koche ich Spaghetti Bolognese. Das Zubereiten macht trotz der beengten Verhältnisse Spaß, und schmecken tut´s auch. Draußen sitzen ist danach nicht mehr. Sobald die Sonne weg ist, wird es einfach wieder richtig kalt. Auf geht’s ins Bett, hier ist es so wunderschön ruhig, wir werden bestimmt gut schlafen.