4.Tag Mittwoch 22.2.2017
Wir haben lange geschlafen, zu lange. Die Zeitverschiebung macht sich wohl doch noch bemerkbar. Wir machen uns fertig, alles muss wieder in die Koffer gepackt werden. Ich zahle noch unsere Zeche, unser Gepäck wird in die Tiefgarage gebracht, und wir sind startklar. Ein sehr schönes Hotel war das hier, mal sehen was uns noch weiter erwartet in den Bergen. ( wir werden noch sehnsüchtig daran denken).
Wir sind schnell auf dem Expressway in Richtung Flughafen. Vorbei an diesem und kurz danach auf den Abzweig auf die 15 in Richtung Nizwa. Eine vierspurige Straße, gut ausgebaut. Es herrscht ziemlich viel Verkehr hier; eigentlich dachten wir, wir hätten die Straße für uns.
So langsam geht es nach oben in die Berge und jetzt ist auch wesentlich weniger Verkehr. Bei Iski verlassen wir die 15 und fahren ab in Richtung Birkal al Nawaz.
Eigentlich wollten wir hier ein altes Fort besichtigen, das Bayt Ar Ridayah Castle, das jedoch wegen Renovierung geschlossen ist.
Dann halt gleich in Richtung der Hochebene Al Jabal Al Akhdar. Wir sind nur wenige km gefahren, da kommen wir zu einem Abzweig auf einen Schotterweg in das Wadi Muaydin. Wir versuchen hier unser Glück, mal sehen wie weit wir hier in dem ausgetrockneten Flussbett kommen. Schließlich muss das Auto ja mal richtig getestet werden. Wir müssen langsam fahren, kommen aber gut durch. Unterwegs kommen uns vereinzelt Autos entgegen, aber man kommt problemlos aneinander vorbei.
Am Ende des Wadis erreichen wir eine kleine Oase. Hier stehen ein paar Häuser herum, Dattelpalmen und Bananenstauden werden hier bewirtschaftet. Wir fahren in einen kleinen Seitenarm und laufen einfach mal weiter. Viele Ziegen sind hier unterwegs, Vogelgezwitscher überall und die Sonne scheint. Wir suchen uns einen Schattenplatz und genießen die Ruhe und die Atmosphäre.
Zurück auf die asphaltierte Straße und in Richtung Hochebene. Zuerst kommen wir noch an einem Registrierungspunkt vorbei, wo ein Polizist unsere Fahrzeugpapiere und Führerschein sehen will. Warum das hier aufgeschrieben wird ist uns unklar, aber was soll's. An der Touristeninformation bekommen wir noch einige Hinweise, was wir auf der Hochebene alles unternehmen können.
In vielen Kehren geht es aufwärts, an jeder Ecke gibt es einen Warnhinweis bzgl. vorsichtig und langsam fahren, an manchen Stellen ist die Geschwindigkeit auf 35km/h begrenzt. Irgendwie übertreiben die hier maßlos, auf einer so guten und breiten Straße könnte man ein LKW- Rennen veranstalten. Sind die Einheimischen so schlechte Fahrer? Da haben wir wirklich andere Straßenverhältnisse erwartet und sind beide sehr angenehm überrascht.
Nach weiteren 20-30 km sind wir oben angelangt und steuern gleich das erste Hotel an, das wir sehen. Das Al Jabal Al Akhdar Hotel. Die nette junge Dame an der Rezeption hat noch ein Zimmer frei, das wir uns erst mal ansehen können. Als wir von der Besichtigung zurückkommen, gibt sie uns gleich einen kostenlosen Upgrade für die nächstbessere Kategorie. Dafür müssen wir dann aber auch bar zahlen. Na ok, wenn's denn sein muss löhnen wir eben gleich unsere 50 Rial, das sind umgerechnet ca. 120€. Unser Bargeld ist jetzt weg, wir müssen also zur nächsten Bank, um uns noch etwas Cash zu holen.
Wir ruhen uns etwas aus, und machen uns dann auf den Weg in die nächste Ortschaft. Die Bank finden wir gleich, aber sie ist geschlossen. Wir ziehen am ATM ein paar Rial. In einem kleinen arabischen Restaurant essen wir eine Kleinigkeit. Jetzt machen wir uns auf und erkunden noch etwas die Gegend. Eine Straße führt steil nach unten mit tollen Aussichten auf die Schluchten hier um die Hochebene. Wir können auch den Weg sehen, den wir morgen laufen wollen, immer am steilen Hang entlang. Wir genießen noch ein bisschen die Aussicht, und machen uns dann auf den Rückweg ins Hotel.
Als der junge Mann aus Bangladesh uns das Zimmer zeigte, wies er uns gleich auf die Heizung hin und das Warmwasser, das wir erst
einschalten müssen. Als wir zurückkommen ins Zimmer ist es hier eiskalt, immerhin sind wir auf einer Höhe von 2100 m. Wir schließen alle Fenster und werfen alles an, was ein bisschen Wärme
verspricht. Dann gehen wir ins Hotelrestaurant, wo wir wieder ein indisch/pakistanisches Gericht zu uns nehmen. Eigentlich hatten wir mehr arabisches Essen im Oman erwartet. Alkohol gibt es auch
hier nicht und meine Frau träumt inzwischen schon von französischen und italienischen Rotweinen. Wir sind die einzigen Gäste im Restaurant und zu unserer Unterhaltung wird das arabische
Fernsehprogramm eingeschaltet. Yes, das lenkt vom ewigen Wasser trinken ab, denn unser arabisch ist sehr lückenhaft und wir müssen uns sehr konzentrieren auf die Nachrichten!!!!!
Bald ziehen wir uns zurück, mein Weib trägt Sexy Socken im Bett und hat sich zusätzlich ein großes Tuch um die Hüften geschlungen, mir macht die Kälte nicht so viel aus.
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