1. Tag 18 und 19.2.2017 Samstag und Sonntag
Jetzt ist es also soweit. Unsere Töchter mit Schwiegersöhnen kommen mittags zum Kaffeetrinken und Kreppel essen, und gegen 18:00 werden wir
zum Flughafen Frankfurt, Terminal 2 gebracht.
Wir sind recht früh dran und werden unser Gepäck los, nachdem wir die Koffer noch mal aufgemacht und die eingepackten Streichhölzer im Handgepäck verstaut haben. Seltsame Vorschrift, aber was soll's.
Durch die elektronische Passkontrolle und zum Gate D1. In der Security werden wir beide mal wieder gründlich abgetastet, keine Ahnung, was das Gate immer zum Piepen bringt. Meine Frau kauft jetzt noch Wasser, dann warten wir auf den Beginn des Boardings. Der Warteraum füllt sich allmählich, die Maschine wird wohl richtig voll. Endlich ist es soweit, wir belegen unsere Plätze in Reihe 23. Die Sitze sind kuschelig eng und sehnsüchtig denken wir an die Sitze in der Businessklasse, die nur ein paar Meter vor uns beginnt. Leider funktioniert der Monitor an meinem Sitz nicht. Da mein Weib keine Lust hat sich einen Film anzusehen, tauschen wir die Plätze. Wir starten pünktlich und drehen ab Richtung Süden. Mit einem Blick auf Frankfurt verabschieden wir uns für zwei Wochen. Getränke werden verteilt, und es gibt sogar ein Fläschchen Wein für jeden von uns. Das Essen wird auch bald serviert. Meine Frau nimmt Huhn mit Reis, ich nehme den Fisch mit Reis, aber eigentlich ist das egal - Bretterklassenessen halt mit passendem Plastikbesteck. Meine Reklamation zu dem nicht funktionierenden Monitor hat die junge Dame freundlich zur Kenntnis genommen, Abhilfe gibt's nicht. Ich sehe mir einen Aktionfilm mit Till Schweiger an, aber so richtig spannend ist das nicht. Wir versuchen beide etwas zu schlafen, aber ohne Erfolg. Also lesen wir halt. Irgendwann wird es wieder hell draußen und drinnen und Muffins werden gereicht, die wir beide freundlich ablehnen. Bitte, keine weitere Flugzeugkost.
Dann beginnt auch schon der Anflug auf Muscat nach ca. 7 Stunden Flugzeit. Schuhe wieder anziehen und unser ganzes Zeugs sortieren und wieder in den Rucksäcken verstauen. Es ist noch dämmrig, aber beim Aussteigen fällt uns sofort der angenehm warme Wind auf. Ein Bus bringt uns zum Flughafengebäude.
Die meisten Fluggäste sind nur auf der Durchreise und eilen zu ihren Anschlussflügen. Daher ist es am Schalter für den Kauf des Visums und bei der Passkontrolle angenehm leer und wir sind schnell durch. Am Gepäckband tauchen auch gleich unsere beiden Koffer auf. Sie werden nochmal durchleuchtet. Wir müssen unser Fernglas auspacken und versichern, dass es sich dabei nicht um ein Nachtsichtglas handelt. Das hatten wir auch noch nicht, eine neue Erfahrung. Auch am Europecarschalter sind wir die ersten Kunden. Mit unserer Reservierung ist alles klar. Führerschein, Pass und Kreditkarte werden registriert, und dann bringt uns der Omani zu "unserem" Mitsubishi Outländer. Ein kleiner Kratzer wird noch registriert, dann starten wir in Richtung Hotel.
Auf meinem Garmin habe ich zu Hause schon die Strecke vorgeplant, so ist es kein Problem das Coral Hotel zu finden. Schon von weitem sehen wir den Namen, allerdings macht das Gebäude nicht den Eindruck eines Hotels. Ist es aber und ein sehr schönes dazu. Ein netter dunkelhäutiger Portier zeigt uns den Eingang zur Parktiefgarage. Hier wartet er dann schon auf uns, und nimmt unser Gepäck in Empfang. Von innen macht das Hotel einen hervorragenden Eindruck. Da wir ein Zimmer zum Innenhof haben wollen, und nur noch ein Raucherzimmer frei ist, zeigt man uns noch ein Alternativzimmer mit Blick auf die Stadt, und auf die Autobahn. Als ich das Fenster öffne, ist schon klar dass wir lieber das Raucherzimmer nehmen, das aber wirklich kein bisschen nach Rauch riecht. Das Zimmer, oder besser die Suite, ist toll. Ca. 70m2 mit Küche, zwei Badezimmern, einem Wohnzimmer und einem schönen Schlafraum. Wir sind happy. Es gibt noch etwas Probleme an der Rezeption mit der Amex Karte, die das Gerät nicht lesen will, aber mit Visa geht alles klar. Wir stellen die Koffer ab und gehen gleich frühstücken. Ein köstliches Frühstücksbüffet wartet auf uns. Danach legen wir uns hin, wir sind wirklich hundemüde.
Nach zwei Stunden Schlaf sind wir wieder unternehmenslustig. Noch eine ausgiebige Dusche und raus ins Leben. Wir wollen in den nicht weit entfernten Park laufen. Erst müssen wir todesmutig eine vierspurige Straße überqueren, unter einer Schnellstraße hindurch, und dann liegt der Park vor uns - von einem massiven Zaun umgeben. Ein Vergnügungspark für Kinder - tote Hose, alles geschlossen. Klar, kein vernünftiger Omani bewegt sich in der Mittagszeit draußen, wenn es sich vermeiden lässt - nur sonnenhungrige Touris machen sowas. Bald haben wir die Nase voll, hier ist nichts zu sehen, nur ständig Autos, die an uns vorüber sausen mit Leuten, die uns verwundert ansehen. "Die Touris sind verrückt, laufen hier an der Straße entlang nach nowhere".
Wir gehen zurück zum Hotel, trinken einen Espresso in einem Café, und fahren dann mit dem Auto los, einfach mal in Richtung Küste und Meer. Wir landen auf einer kleinen Halbinsel in einem neuen, besseren Wohngebiet, durch das wir mit max. 30 km/h langsam hindurchtuckern von einer Sackgasse in die nächste. Die Häuser sehen schön aus, aber alles ist künstlich angelegt, wohnen möchten wir hier nicht. An einigen Stellen können wir sogar ans Meer gehen und die heftigen Wellen beobachten, die an den Felsenstrand krachen. Viele Vögel sind hier unterwegs, die wie unsere Stare aussehen, etwas bunter und fast noch lauter.
Auf dem Rückweg kommen wir zu einer Moschee, die wir uns ansehen wollen. Wir fragen ein paar der Männer die hier hineingehen, ob wir auch rein dürfen, aber keiner versteht Englisch. Also ziehen wir unsere Schuhe aus und gehen einfach rein ins Gebetshaus. Ein großer Raum, komplett ausgelegt mit einem Teppich, in der Mitte hängt ein riesengroßer Leuchter von der Decke, an den Wänden Mosaiken, eine angenehme Atmosphäre. Einige wenige Männer beten hier und beachten uns nicht. Wir setzen uns an die Wand auf den Boden und lassen das Ganze auf uns wirken. Ein Junge kommt und bemerkt meine Frau, und macht einen der Männer darauf aufmerksam, dass es hier wohl einen weiblichen Eindringling gibt. Der Mann muss jetzt natürlich reagieren und bittet uns freundlich, das Gebetshaus zu verlassen. Ok, also ziehen wir unsere Schuhe wieder an und ziehen weiter.
Wir fahren zur Uferstraße, wo es ein paar Cafés gibt, aber auch hier tobt das Leben nicht. Am Ende der Uferstraße landen wir wieder in einer Sackgasse, wo uns aber ein beeindruckendes Gebäude auffällt. Da nicht zu erkennen ist, um was es sich handelt, gehen wir einfach mal rein. Die beiden Männer an einer Art Rezeption klären uns darüber auf, dass es das Verwaltungsgebäude einer Firma ist - nicht sehr aufregend.
Wir kommen dann bald danach zum Opernhaus von Muscat, ein sehr schöner Marmorpalast. Leider sind wir etwas zu spät, Besichtigung erst morgen wieder möglich. Wir bummeln noch durch die Luxus Einkaufsarkaden, am Theater, wo es nur die teuersten Uhren und Schmuck gibt. Ohne Sonnenbrille erleidet man hier leicht einen Augenschaden bei dem Gefunkel und Geglitzer.
Es dämmert jetzt schon langsam und wir machen uns auf den Rückweg ins Hotel. Vorher kurven wir noch durch das Regierungsviertel, wo es aber auch nichts wirklich Interessantes zu sehen gibt. Zum Expressway ist es nicht weit, und schnell sind wir wieder im Hotel. Wir relaxen noch ein bisschen, gehen dann ins Hotelrestaurant und lassen uns das Essen -leider ohne Wein- schmecken. Um 20:30 liegen wir im Bett und sind vollgefuttert und hundemüde.
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