Ein Saprobiont auf Erde oder auf verwesenden Pflanzenteilen. Nach der Literatur brauchen diese einen dauernassen Boden, was hier auch der Fall war. Man kann an den vielen Namen in der Literatur schon erkennen, dass diese Art wohl recht schwer zu bestimmen und einzuordnen war. Auch in der Fachliteratur findet man diese Art unter verschiedenen Namen. Ich habe mich für den Namen aus dem Ludwig entschieden. Diese Gattung ist recht klein, mit ca. 45 verschiedenen Arten. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal ist der starke Geruch nach Kohl. Allerdings gibt es aber auch noch einige weitere Rüblinge, die ebenfalls nach Kohl riechen. Die Fruchtkörper treten meist in Büscheln auf, allerdings auch alleine stehend, jedoch immer in einer Gruppe. Die Art ist nicht sehr verbreitet.
Fundort: Gefunden am 22.10.2016 in Hainburg, in unserem Garten im Rindenmulch unter einem
großen Fächerahorn, der praktisch täglich bewässert wird. Die Fruchtkörper traten in Büscheln auf im Umkreis von ca. 1 m mehrfach zu finden. Jedoch immer in Büscheln. Koordinaten: N50° 04.486'
E8° 56.522'
Fruchtkörper: Die gefundenen Fruchtkörper waren jung halbkugelig, schon bald abgeflacht, ausgebreitet und wellig, flatterig mit kleinem Buckel in der
Mitte oder auch eingedellt.
Hut: Der Hut war rundlich, allerdings sehr flatterig. Er hatte einen Durchmesser von 10-40mm. Die Oberfläche war glatt, feucht glänzend und zum Teil
fast bis zur halben Mitte des Hutes gerieft. Die Darbe war rotbrauch, nach außen hin deutlich heller und direkt am Rand fast hellbeige. Der Rand war zum Teil nach oben gebogen, gerade,
durchscheinend gerieft. Im trockenen Zustand ocker bis cremefarben.
Fleisch: Weiss, weich, dünnfleischig. Geruch sehr stark und unangenehm nach Kohl, Geschmack mild nach ebenfalls nach Kohl.
Lamellen: Weißlich, bis hell cremefarben, ausgebuchtet angewachsen, aber fast freistehend. Nicht sehr dichtstehend. Abwechselnd eine lange Lamelle bis
zum Stiel und eine kurze Lamelle, dann wieder eine lange Lamelle. Diese Folge war an mehreren Fruchtkörpern feststellbar. Die Lamellen sind bauchig, mit glatter Schneide.
Stiel: zuerst zylindrisch, dann verformt zu einer 8. Zur Basis hin wird der Stiel deutlich dünner, abgeplattet mit Mittelfurche. Beschaffenheit zäh,
elastisch. Die obere Hälfte ist rotbraun, zur Basis hin immer dunkler werdend bis zu fast schwarz. An der Basis gelb bzw. rotbraune Striegelung. Über die gesamte Länge leicht bereift, bei älteren
Exemplaren nicht mehr zu sehen. Durchmesser 1,5-5 mm, Länge: 20-60mm.
Das Sporenpulver ist cremefarben, die Sporen sind glatt, tropfenförmig, inamyloid, nicht dextrinoid. Die gefundenen Sporen haben die Abmessungen min.: [µ] Länge: 4,77; Breite: 2,92; Q: 1,45; max.: Länge: 6,47; Breite: 3,93; Q: 2,05; Mittelwert: Länge: 5,62; Breite: 3,35; Q: 1,68. Bei insgesamt 36 Messungen.
Am Stiel sind einige kopfige, verzweigte Stielhaare feststellbar.
Huthaut:
Bestehend aus parallelen, verflochtenen zylindrischen Hyphen mit bräunlicher Inkrustation und rundlichen Endzellen. Sehr viele Septen sind mit Schnallen versehen.
Basidien:
Die Basidien sind schlank, keulig mit 4 Sterigmen. Eine Basalschnalle wurde an einigen Basidiolien festgestellt. Es waren viele Basidiolien zu
finden, die fast die gleichen Abmessungen hatten wie die Basidien. Zum Teil wurden Auswüchse gefunden, die wie Haare zwischen den Basidien und Basidiolen herauswuchsen. (Allerdings wurde es nicht
klar ob es sich hier eventuell um Artefakte handelt). In der Literatur war dazu nichts zu finden.
Alle Aufnahmen sind von Präparaten entstanden, die in Hoyers Medium eingedeckt wurden und Elemente des Hutes, der Lamelle oder des Stiels zeigen. Vor der Einbettung wurde für 24 Stunden mit Kongo oder Methylenblau gefärbt. Aufgenommen mit Canon 60D mit Flachobjektiv und über Zeiss Adapter mit 10 fach Brillenokular.
Literatur:
Pilze der Schweiz Band 3
Pilzkompendium Ludwig Band 3
Großpilze Baden Württemberg Band 3
E-Mail: klaus_breitenbach2002@yahoo.de