Das Pfaffenhütchen ist einer unserer häufigsten heimischen Sträucher. Aus seinem zähen Holz wurden früher Orgelpfeifen, Schuhnägel und Stricknadeln hergestellt. Im Herbst besticht das Pfaffenhütchen durch seine bunten Früchte und die nicht minder attraktive Laubfärbung. Das Pfaffenhütchen kann bis zu sechs Meter hoch werden. Natürlicherweise findet man Pfaffenhütchen in lichten Laubwäldern, im Auwald, an Waldrändern aller Art sowie als Teil von Trockengebüschen. Außerdem werden sie gerne in Hecken und zur Böschungsbefestigung angepflanzt. Das gelbe Holz des Pfaffenhütchens gilt als sehr zäh. Alle Pflanzenteile, vor allem die Samen, enthalten Giftstoffe, darunter herzwirksame Glykoside und verschiedene Alkaloide. Selbst große Weidetiere können daran sterben. Der wissenschaftliche Gattungsname Euonymus bedeutet so viel wie „von gutem Ruf“. Dabei hatte das Pfaffenhütchen schon in Altertum alles andere als einen guten Ruf. Den antiken Griechen war die Giftigkeit des Strauches wohl bekannt, Theophrastus meinte sogar, die Blüten würden „nach Mord riechen“. Es handelt sich bei Euonymus also um einen Tabunamen. Mit der scheinbar harmlosen Benennung wollte man böse Dämonen austricksen, die man hinter der Giftwirkung vermutete.
Quelle: Nabu
In einem Holzbestimmungsseminar im April 2017 Schwarzwald in Hornberg beim dortigen Pilzzentrum, habe ich einiges über die Anatomie von Hölzern gelernt. Hier nun die ersten Versuche mit dem Holz des Pfaffenhütchens. Die Schnitte wurden in den 3 Richtungen quer, tangential und radial angefertigt, und anschließend mit Etzold blau gefärbt und in Euparal eingedeckt.
Dabei hat mich das Buch von Bernd Miggel "Holzbestimmung mit dem Mikroskop" unterstützt.
Querschnitt durch das gefärbte Holz. Die Holzstrahlen sind gut sichtbar in blau. Ebenfalls das eigentliche Holz, die senkrecht verlaufenden Tracheiden mit den charakteristischen Spiralverdickungen und den verholzten Zellwänden. Laut Literatur sind im Holz des Paffenhütchens die senkrecht verlaufenden Tracheiden (Gefäße) mit Spiralverdickungen versehen. Die Jahresringe sind ebenfalls gut zu erkennen.
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