Der Bärlauch (Allium ursinum)

Der Bärlauch (Allium ursinum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Allium und somit verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Die in Europa und Teilen Asiens vor allem in Wäldern verbreitete und häufige, früh im Jahr austreibende Pflanzenart ist ein geschätztes Wildgemüse und wird vielfach gesammelt. Bärlauch wird auch Bärenlauch, Knoblauchspinat, wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Rinsenknoblauch, Hundsknoblauch, Hexenzwiebel, Zigeunerlauch, Ramsen oder Waldherre genannt.

 

Der Bärlauch ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von etwa 20 bis 50 Zentimetern erreicht. Die sehr schlanke, längliche Zwiebel wird aus den Ansätzen der beiden Laubblätter gebildet und ist 2 bis 4, selten bis 6 Zentimeter lang. Sie ist umgeben von durchsichtigen, weißlichen oder gelblichen Häuten, die sich später bis auf einige Borsten reduzieren. Nebenzwiebeln werden nur vereinzelt gebildet oder sie fehlen ganz. Der aufrechte, kompakte Stängel ist dreikantig bis annähernd rund und nur am Ansatz beblättert.

 

Die meist zwei, selten ein oder drei grundständigen Laubblätter haben einen 5 bis 20 Millimeter langen Stiel und verbreitern sich abrupt in die 2 bis 5 Zentimeter breite flache, elliptisch-lanzettliche Blattspreite. Die Blattoberseite glänzt und ist von dunklerem Grün als die matte Unterseite. Sein Geruch ist typisch lauchartig.

 

Die Blütezeit reicht von April bis Mai. Der Bärlauch ist in fast ganz Europa mit Ausnahme der immergrünen, mediterranen Region sowie der ungarischen Tiefebene bis nach Nordasien (Kleinasien, Kaukasus) verbreitet.

 

Er findet sich teils in großen Beständen in schattigen, feuchten und humusreichen Auwäldern und Laubwäldern, in Auen, Schluchten, unter Sträuchern oder an Bächen. Bevorzugte Waldgesellschaften sind Ahorn, Eschen, Eichen oder Ulmen Mischwälder.

Der Bärlauch ist eine altbekannte Gemüse, Gewürz und Heilpflanze. Die Pflanze kann zwar komplett essbar, genutzt werden vorwiegend werden aber die Blätter, oft auch mit den Stängeln, frisch als Gewürz für Dip-Saucen, Kräuterbutter und Pesto oder ganz allgemein als Gemüse in der Frühjahrsküche verwendet. Durch Hitzeeinwirkung werden die schwefelhaltigen Stoffe verändert, wodurch der Bärlauch viel von seinem charakteristischen Geschmack verliert. Daher wird er meist roh und klein geschnitten unter Salate oder andere Speisen gemischt. Im Frühjahr kann Bärlauch auch den Schnittlauch oder das Zwiebelkraut ersetzen.

 

Nicht so bekannt ist die Verwendung der Knospen zur Herstellung von Bärlauchkapern.

 

Im Mittelalter wurde Bärlauch als Herba Salutaris bezeichnet und als Arznei- und Nahrungspflanze genutzt. Ihm wurden unheilabwehrende Eigenschaften zugeschrieben.

 

In der Volksmedizin wird der Bärlauch heute bei Magen-Darmstörungen eingesetzt. Auch in der Naturheilkunde kommt Bärlauch als Heilmittel oft zur Anwendung. Die Heilwirkung ist den zahlreichen in ihm enthaltenen, überwiegend schwefelartigen ätherischen Ölen zuzuschreiben, die sich positiv auf Verdauung, Atemwege, Leber, Galle, Darm und Magen auswirken. Des Weiteren ergibt sich eine effektive Heilwirkung bei Arteriosklerose, Bluthochdruck und Darmerkrankungen. Zudem wirkt er stoffwechselanregend, positiv auf den Cholesterinspiegel und hilft bei Wurmbefall.

Quelle: Wikipedia

 

Bärlauchblüten
Bild 1 Bärlauchblüten
Bärlauchpollen
Bild 2 Bärlauchpollen
Bärlauchpollen
Bild 3 Bärlauchpollen
Blütenstielquerschnitt
Bild 4 Blütenstielquerschnitt
Blütenstiel, Leitbündel
Bild 5 Blütenstiel, Leitbündel
Blütenstiel, 2 Leitbündel
Bild 6 Blütenstiel, 2 Leitbündel
Blütenstiel, Stielkante
Bild 7 Blütenstiel, Stielkante
Blütenstiel, Randzone
Bild 8 Blütenstiel, Randzone